Weltmeister Valentino Rossi verspeiste auch beim letzten Grand Prix des Jahres im spanischen Valencia genüsslich seine Gegner. Der Repsol-Honda-Werksfahrer siegte auf dem 4,005 km langen Circuit Ricardo Tormo mit 0,6 Sekunden Vorsprung vor Sete Gibernau (Telefonica MoviStar Honda Gresini). Auf Platz drei landete Ducati-Marlboro-Werkspilot Loris Capirossi.
Wer nach dem Rennen auf ein Exclusiv-Statement des Weltmeisters über seine Zukunft gehofft hatte, wurde wie schon so oft davor enttäuscht. Rossi sprach von einem harten Rennen und dass er sich freute, erstmals in Valencia gewonnen zu haben. Doch ob er bei Honda bleibt oder zu Yamaha wechselt, deutete der fünffache Weltmeister nicht mit einer Silbe an.
Auch nicht schlauer war Gibernau. Der Gresini-Honda-Pilot würdigte die Leistung Rossis aber in den höchsten Tönen. »Valentino ist einfach der Beste. Zu solch einer Leistung, auch seines Teams, kann man nur gratulieren«, erklärte der Katalane, dessen Vize-WM-Titel bereits vor dem Rennen feststand. »Ich möchte mich bei allen Leuten bedanken, die mir über dieses schwierige Jahr hinweg geholfen haben. Daijiro, wir werden dich nie vergessen«, meinte der Spanier mit nachdenklicher Miene.
Capirossi freute sich über den dritten Platz. »Der Valencia-Kurs ist sicher nicht der beste für die Ducatis. Deshalb freue ich mich über den dritten Platz umso mehr. Überhaupt war die gesamte Saison phantastisch für uns«, meinte der Italiener, der im Gesamtstand auf den vierten Platz hinter Biaggi landete.
Der Camel-Pramac-Pons-Pilot trudelte mit 16 Sekunden Abstand auf den Sieger auf den 4. Platz herein. Bis Runde zehn konnte Biaggi das Tempo von Spitzenreiter Rossi und seinen Verfolgern Gibernau und Capirossi mitgehen. Danach musste der Honda-Pilot den Faden abreißen lassen.
Pech hatte Nicky Hayden, der in der dritten Runde an dritter Stelle liegend stürzte. Am Ende einer einsamen Aufholjagd wurde der Teamkollege von Valentino Rossi nur 16., sicherte sich aber trotzdem mit einem tollen 5. WM-Platz den Titel »Rookie of the Year« mit zwei Punkten vor Troy Bayliss.
Für die beiden Führenden Rossi und Gibernau begann das Rennen so richtig erst im letzten Drittel. Mit einer schnellsten Runde wollte Rossi den Spanier abschütteln. Doch Gibernau blieb hartnäckig und konterte zwei Runden später mit einer eigenen schnellsten Rennrunde. Sieben Runden vor dem Ende drehte der Italiener abermals mächtig auf, löschte Biaggis Vorjahresrekordrunde um 0,3 Sekunden und fuhr Gibernau um etwas mehr als eine Sekunde davon.
Dieser Zwischenspurt reichte dem 24-jährigen Sonnyboy, der auf dem Podium passend mit seinem auf die 60er-Jahre gestilten Motorrad mit einer pechschwarzen Hippie-Perrücke erschien, um den 9. Saisonsieg davonzutragen. Nebenbei stellte der Italiener einen neuen Punkterekord auf. Auch überbot er mit dem 22. Podium in Serie den Rekord seines Landsmanns Giacomo Agostini.
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Valentino Rossi Sete Gibernau Loris Capirossi Max Biaggi Carlos Checa Alex Barros Troy Bayliss Colin Edwards Norick Abe Makoto Tamada Kenny Roberts Jer. McWilliams John Hopkins Ryuichi Kiyonari Noriyuki Haga Nicky Hayden Nobuatsu Aoki Andrew Pitt Garry McCoy ... David de Gea Olivier Jacque Tohru Ukawa Shinya Nakano |
47.13,078
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(Quelle: MotoGrandPrix.de)