Valentino Rossis Sieg wurde aberkannt


Valentino Rossi gewann auf der Strecke zwar den Grand Prix von England in der MotoGP-Klasse vor Max Biaggi und Sete Gibernau. Doch der Sieg wurde dem 24-jährigen Italiener nachträglich aberkannt.

Der Repsol-Honda-Werksfahrer hatte in der zweiten Runde am Ende der Start-Ziel-Geraden einen Gegner überholt, als gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Auf Intervention des Biaggi-Teams trat das Kampfgericht nach dem Rennen zusammen und entschied nach Studium der Fernsehbilder, den Titelverteidiger mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe zu belegen 

Zum Sieger wurde Max Biaggi erklärt, während Gibernau auf den zweiten Platz vorrückte und Rossi auf den dritten Platz zurückfiel. In der WM-Wertung hat der Italiener jetzt statt 47 Punkte noch 33 Zähler Vorsprung auf Gibernau. Biaggi belegt den dritten Platz mit 36 Punkten Rückstand. 

Der Pramac-Honda-Fahrer hatte sich rundenlang ein sehenswertes Duell mit seinem Erzfeind geliefert. Der Römer hatte von der Pole Position aus den besten Start erwischt, während Rossi nach der ersten Kurve als Siebter einbog. Doch schon nach dem ersten Turn lag der Fahrer aus Urbino an dritter Stelle hinter Biaggi und Gibernau. Den Spanier schnappte sich Rossi in Runde zwei als nächsten. Leider unter Missachtung der gelben Flaggen, die wegen des Sturzes eine Runde zuvor von Tohru Ukawa geschwenkt wurden. Dieses Missgeschick kostete dem WM-Spitzenreiter im Nachhinein zehn Sekunden Strafe. 

Während Gibernau schnell den Anschluss auf die beiden Führenden verlor, trieb Rossi seinen Vordermann in der 13. Runde in einen Fehler. Biaggi verbremste sich vor der Schikane und verlor 1,6 Sekunden. Ein minimaler Rückstand, den der Honda-Pramac-Pilot trotz hohen Einsatzes bis zum Zielstrich nicht mehr wett machen konnte.

Rossi machte an der Spitze keinen Fehler und fuhr seinen vermeintlich 54. Grand-Prix-Sieg ein. Damit hätte der Italiener nach Siegen gleich mit dem legendären fünffachen 500er-Weltmeister Mick Doohan gezogen...

Hinter dem Führungsduo spielten sich erbitterte Kampfszenen ab. Die beiden Ducati-Piloten Loris Capirossi und Troy Bayliss fuhren noch ein relativ einsames Rennen auf den Plätzen vier und fünf. Dahinter kämpften Carlos Checa und Noriyuki Haga verbissen um Platz sechs. Olivier Jacque musste dem hohen Tempo Tribut zollen und flog an sechster Stelle per schmerzhaften Highsider von seiner Yamaha-M1.

Auch Marco Melandri, der seine Yamaha auf einer fantastischen ersten Startreihe gestellt hatte, musste auf Platz vier liegend in der 5. Runde nach einem Hinterradausrutscher in der Schikane, bei dem Capirossi fast vom umherfliegenden Motorrad getroffen wäre worden, in die Box. Rossi-Teamkollege Nicky Hayden (Platz 8) lieferte sich ein schönes Duell mit seinem Landsmann Colin Edwards, den er in die Schranken verwies.

Kenny-Roberts-Ersatzmann Yukio Kagayama lenkte seine Suzuki auf einen guten 12. Platz. Der Japaner war im Wurm-Up übrigens mit Alex Barros kollidiert, worauf der Gauloises-Yamaha-Werksfahrer am Rennen nicht teilnehmen konnte. Einen Punkt für eine Zweitaktmaschine gab es für Nobuatsu Aoki (Proton Team KR), während die Kawasakis mit Garry McCoy und Andrew Pitt zwar das Ziel, aber wieder mal keine Punkte sahen. 

Die beiden WCM-Fahrer Chris Burns und David de Gea erlebten beim Cinzano Grand Prix von Großbritannien übrigens eine ganz schwarze Premiere gespickt mit vielen Zwischenfällen und bösen Stürzen. Das Ziel sahen beide Piloten nicht.

 

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Max Biaggi
Sete Gibernau
Valentino Rossi
Loris Capirossi
Troy Bayliss
Carlos Checa
Noriyuki Haga
Nicky Hayden
Shinya Nakano
Colin Edwards
John Hopkins
Yukio Kagayama
Makoto Tamada
Ryuichi Kiyonari
Nobuatsu Aoki
Garry McCoy
Andrew Pitt
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Olivier Jacque
Jer. McWilliams
David de Gea
Marco Melandri
Chris Burns
Tohru Ukawa

46.06,688
00.07,138
00.08,798
00.14,247
00.17,475
00.28,291
00.28,868
00.33,218
00.36,005
00.36,207
00.49,371
01.01,629
01.07,366
01.16,072
01.31,497
+01 Runde
+01 Runde
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+12 Runde
+17 Runde
+21 Runde
+26 Runde
+29 Runde
+30 Runde

 

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