Am Ende konnte sich sogar Teamchef Fausto Gresini etwas über den
Sieg von Sete Gibernau (Telefonica MoviStar Honda Gresini) beim MotoGP-Rennen in
Südafrika freuen. Drei Wochen nach dem tödlich verlaufenen Unfall seines
zweiten Fahrers Daijiro Kato erfuhr das spanische Team einen kleinen Trost in
seinen Stunden der Trauer.
Weltmeister Valentino Rossi musste sich nach einem Rennen mit vielen Höhepunkten mit dem zweiten Platz begnügen. Wegen eines Motorplatzers von Kenny Roberts in der Aufwärmrunde konnte das Rennen erst mit einer 50-minütigen Verzögerung in Angriff genommen werden. Das zehrte drei Wochen nach dem Unfall von Kato gewaltig an den Nerven der Fahrer aber auch der Verantwortlichen. Nur zögerlich hatte Sicherheitsbeauftragter Franco Uncini grünes Licht nach dem misslichen Vorfall gegeben. Roberts hatte eine riesige Ölspur gezogen, die von den Streckenposten nur halbwegs mit Bindemittel in den Griff zu bekommen war.
Dennoch ließen sich die Piloten nichts anmerken. Sie mussten trotz der ungünstigen Bedingungen raus und machten ihre Sache verdammt gut. Beim Start gab es aber gleich den nächsten Zwischenfall, als Colin Edwards (Alice Aprilia Racing) die Kontrolle über sein Motorrad verlor und Teamkollege Noriyuki Haga sowie Jeremy McWilliams (Proton Team KR) mit in einem Sturz verwickelte. An der Spitze hatten die Fahrer davon nicht mitbekommen. Den besten Start hatte Ducati-Marlboro-Werkspilot Troy Bayliss vor Polesetter Gibernau, Max Biaggi und Rossi erwischt. Ab Runde fünf konnten sich die beiden Führenden etwas absetzen. In Runde neun musste sich Suzuka-Dritter Loris Capirossi (Ducati Marlboro Team) nach einem zweiten Ausritt aus dem Rennen verabschieden.
Nach einem Fehler musste Bayliss die Führung an Gibernau übergeben. Der spanische Honda-Pilot fuhr fehlerlos und setzte sich sofort einige Meter ab. Während auch Biaggi schnell an den Australier vorbeikam, musste Rossi schon tiefer in die Trickkiste greifen. Erst in Runde 19 kam der Italiener nach harten Attacken an den Suberbike-Weltmeister von 2001 vorbei und schnappte sich wenige Augenblicke auch noch Biaggi, der einen Bremsfehler produzierte.
Danach war für Rossi der Weg zum Angriff auf den Führenden Gibernau frei. Die drei Sekunden Vorsprung schmolzen Runde für Runde dahin. Im vorletzten Turn hatte Rossi seinen Vordermann fast erwischt. Doch in Schlagdistanz kam der vierfache Champion nicht mehr. Mit zwei Motorradlängen Vorsprung überquerte Gibernau zum zweiten Mal in seiner Karriere ein MotoGP-Rennen an erster Stelle.
Auch die Verfolgergruppe mit Alex Barros (Gauloises Yamaha Team), Tohru Ukawa (Camel Pramac Pons) und Norick Abe (Yamaha) lieferte sich schöne Duelle. Der nicht ganz fitte Brasilianer setzte sich in der 19. Runde durch und sicherte sich noch den 5. Platz.
Grand Prix von Südafrika | |||
1. |
Sete
Gibernau - Honda (Spanien) Valentino Rossi - Honda (Italien) Max Biaggi - Honda (Italien) Troy Bayliss - Ducati (Australien) Alex Barros - Yamaha (Brasilien) Tohru Ukawa - Honda (Japan) Nicky Hayden - Honda (USA) Norick Abe - Yamaha (Japan) Carlos Checa - Yamaha (Spanien) Olivier Jacque - Yamaha (Frankreich) Shinya Nakano - Yamaha (Japan) Nobuatsu Aoki - Proton (Japan) John Hopkins - Suzuki (USA) Makoto Tamada - Honda (Japan) Kenny Roberts - Suzuki (USA) Andrew Pitt - Kawasaki (Australien) Garry McCoy - Kawasaki (Australien) |
44. + + + + + + + + + + + + + + + + |
10,398 00,363 05,073 12,606 18,930 19,113 20,156 20,870 22,125 25,218 35,903 39,258 50,230 01,441 04,142 23,063 1 Runde |