Yamaha-Teamchef verrät Valentino Rossis Erfolgsrezept


Als Valentino Rossi im letzten Herbst seinen Wechsel zu Yamaha verkündete, atmeten die MotoGP-Fans und vor allem die Konkurrenten des Italieners auf. Auf der Yamaha, da waren sich alle einig, würde Rossis Dominanz ein Ende haben. Auch der fünffache Weltmeister selbst zweifelte daran, ob er im ersten Jahr um Siege mitfahren kann.

 

Nach neun der 16 Rennen sind alle schlauer: Rossi ist auch auf der Gauloises-Yamaha der Fahrer, den es in diesem Jahr zu schlagen gilt. Fünf Siege und 22 Punkte Vorsprung sprechen eine deutliche Sprache. Die Fachwelt fragt sich, welches Geheimrezept hinter den Erfolgen des Superstars steckt.

 

In einem Interview mit Gazzetta dello Sport deckt ausgerechnet Rossis Teamchef Davide Brivio die Erfolgsformel seines Schützlings auf. „Valentino ist eben anders als andere Fahrer“, meinte der Manager. „Er ist ein echter Leader. Solch eine Person fehlte bisher bei Yamaha.  Valentino gibt klare Anweisungen und verfolgt sein Ziel so lang, bis es eine Lösung gibt. Meine Bewunderung für ihn steigt mit jedem Rennen.“

 

Entscheidend sei Rossis Erfolgshunger. „Er spornt das ganze Team zu noch besseren Leistungen an. Er will alle Rennen gewinnen. Nehmen Sie das Beispiel in Südafrika. Das Team wäre mit Platz zwei hoch zufrieden gewesen. Aber Valentino wollte mehr, er wollte den Sieg. Eines Tages sagte er zu uns, dass er ein Rennen nur in Angriff nehmen würde, um es zu gewinnen. Seine Konkurrenten hätten unterdessen nur die Hoffnung, vielleicht zu gewinnen. Das sei der Unterschied, sagt er.“

 

Ob Rossi nach seinem fünften Saisonsieg in Donington der große Titelfavorit sei, wie Gibernau es formulierte, verneinte Brivio. „Für mich gibt es noch drei Titelkandidaten. Während den drei letzten Rennen gab es immer neue Sieger. Biaggi verkürzte seinen Rückstand vor Donington von 33 Punkten auf einen Zähler. Am Sachsenring glaubten wir, wir befänden uns in einer Krise. Eine Woche später verließen wir Donington mit 22 Punkten Vorsprung. So schnell kann es gehen.“

 

Spekulationen, Rossi könnte dem Motorradsport nach einem weiteren Titelgewinn am Ende diesen Jahres zu Gunsten der Formel 1 den Rücken kehren, verbannte Brivio ins Reich der Fabeln. „Daran glaube ich nicht. Valentino hat einen Zweijahresvertrag bei Yamaha. Solche Befürchtungen darf man aber nie außer Acht lassen. Doch dann wären nicht nur wir traurig sondern die ganze Motorradsportwelt.“

(Quelle: MotoGrandPrix.de)

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