Der Name Shinya Nakano ist verbunden mit dem wohl am knappsten verpassten WM-Titel der Geschichte. Im letzten Lauf der Saison 2000 musste sich der Japaner in der Viertelliterklasse im Kampf um den WM-Titel auf den letzten 100 Meter geschlagen geben. Bis dorthin war er Weltmeister, doch seine Yamaha-Teamkollege Olivier Jacque saugte sich im letzten Moment an Nakano vorbei, gewann mit 0,014 Sekunden (!) Vorsprung und holte sich den Titel. In diesem Jahr wechselte der Japaner von Yamaha zu Kawasaki, ins Team des Deutschen Harald Eckl.
Daten und Fakten | |
Name: | Shinya Nakano |
Nationalität: | Japan |
Geboren: | 10.10.1977 in Chiba |
Startnummer: | 56 |
Grand-Prix-Rennen seit: | 1998 (GP 250 ccm Japan) |
Erstes Podium: | 1998 (Platz 2 beim GP 250 ccm Japan) |
Erster Sieg: | 1999 (GP 250 ccm Japan) |
Grand-Prix-Siege: | 6 |
Podiumsplätze: | 19 |
Polepositions: | 5 |
Schnellste Runden: | 9 |
GP-Starts: | am 01.01.03 250 ccm: 34 500 ccm/MotoGP: 32 Insgesamt: 66 |
Größte Erfolge: | 1998: Japanischer Meister 2000: Vize-Weltmeister 250 ccm In diesem Jahr Teamkollege von Alex Hofmann Seit seinem WM-Debüt 1998 hat Shinya Nakano überzeugt. Nur ein Jahr später gewann er seinen ersten Grand Prix und wurde Vierter in der WM-Endwertung Im Jahr 2000 gehörte Nakano zu den heißesten Kandidaten für den Weltmeistertitel in der Viertelliterklasse. Er wäre erst der zweite Japaner, dem dies in dieser Klasse gelungen wäre. 1993 kam Tetsuya Harada als erster Fahrer aus dem Land der aufgehenden Sonne zu dieser Ehre. Fünfmal hatte Nakano in der Saison 2000 gesiegt. Sein Vorteil: Der junge Japaner pflegt einen sauberen und berechnenden Fahrstil. Er setzt im Rennen nicht alles auf eine Karte, kann auch abwarten. Risiken weiß er korrekt einzuschätzen. Sein größtes und außergewöhnlichstes Markenzeichen ist seine Höflichkeit, die um ein noch vielfach höher zu sein scheint als die ohnehin schon große Freundlichkeit des Durchschnitts-Japaners. Nakano verkörpert eher den perfekten Schwiegersohn als den knallharten Berufsrennfahrer. Beim 7. Rennen des Jahres in Barcelona wurde Nakano von seinem eigenem Stallkollegen Olivier Jacque bei einem Überholmanöver fast ins Streckenaus bugsiert. Nur knapp konnte der Japaner einen Sturz verhindern. Jacque siegte, Nakano wurde Dritter. Auf dem Podium kein böses Wort: Im Gegenteil, Shinya gratulierte dem Franzosen freundlich wie immer zu dessen Sieg. Auch beim entscheidenden Duell in Philipp Island die selbe Geste. Nakano gratulierte Jacque zum Titel mit den Worten: "Er ist ein würdiger Weltmeister". 2001 stieg Shinya gemeinsam mit Jacque in die Königsklasse auf. 2004 sitzt Nakano auf einer Kawasaki. Der Teamkollege des Japaners ist der Deutsche Alex Hofmann. |