Die Karriere
von Loris Capirossi begann kometenhaft. Seit seinem Titelgewinn 1990 in der
125er-Klasse ist Capirossi der jüngste Weltmeister aller Zeiten. Gerade 17 Jahre
war der gebürtige Bologner damals jung. Ein Jahr später verzeichnete er bereits
seinen zweiten WM-Titel, wiederum in der kleinsten Hubraumklasse. Sein
anschließender Aufstieg in die Viertelliterklasse verlief weniger
sensationsreich. Doch auch dort krönte sich der Italiener 1998 zum Weltmeister.
Daten und Fakten | |
Name: | Loris Capirossi |
Nationalität: | Italien |
Geboren: | 4.4.1973 in Bologna |
Startnummer: | 65 |
Grand-Prix-Rennen seit: | 1990 (GP Japan 125 ccm) |
Erstes Podium: | 1990 (GP 125 ccm England) |
Erster Sieg: | 1990 (GP 125 ccm England) |
Grand-Prix-Siege: | 23 |
Podiumsplätze: | 81 |
Polepositions: | 36 |
Schnellste Runden: | 25 |
GP-Starts: | Am 02.11.2003 125 ccm: 27 250 ccm: 84 500 ccm/MotoGP: 89 Insgesamt: 200 |
Größte Erfolge: | 1990: Weltmeister 125 ccm 1991: Weltmeister 125 ccm 1993: 2. Platz - WM 250 ccm 1994: 3. Platz - WM 250 ccm 1998: Weltmeister 250 ccm 1999: 3. Platz - WM 250 ccm 2001: 3. Platz - WM 500 ccm Großartige Karriere Nach seinen zwei WM-Titeln in der 125er-Klasse (1990, 1991) war Loris Capirossi auch 1993 in der 250er-Klasse fast so gut wie Weltmeister. Im letzten Rennen, in der WM-Wertung in Führung liegend, musste er seinem Widersacher Tetsuya Harada (Japan) nach einer schwachen Vorstellung noch den Vortritt lassen. Ein Jahr später sammelte der Italiener 4 GP-Siege und 199 WM-Punkte, wurde hinter Tady Okada und Max Biaggi aber nur Dritter in der Gesamtwertung. 1995 und 1996 versuchte Loris sein Glück in der 500er-Klasse - mit mittelprächtigem Erfolg. Erst 1998, mittlerweile wieder eine Hubraumklasse tiefer, ließ er sein unnachahmliches Talent erneut aufblitzen. Max Biaggi hatte nach vier WM-Titel in Folge den Weg für Capirossi, der zum dritten Mal Weltmeister wurde, freigemacht. Allerdings machte er seinen Namen als Rüpel Nummer eins der GP-Szene wieder alle Ehre. Capirossi lag zwar vor dem letzten Rennen in der WM-Wertung mit vier Punkten Vorsprung in Führung. Doch statt sich einen fairen Kampf mit seinem ärgsten Widersacher Harada zu liefern, brachte er den Japaner in einer Kurve absichtlich zu Fall. Seit dieser Stunde, einer der schwärzesten in der GP-Geschichte, hat Loris Capirossi es schwer, seinen ramponierten Ruf aufzupolieren. 2000 sattelte der Italiener auf eine 500er Honda um. Bei seinem Heim-Grand-Prix in Mugello 2000 gewann er in beeindruckender Manier das Rennen in der Königsklasse, das wegen des unerbittlichen Dreikampfs zwischen den Italienern Capirossi, Rossi und Biaggi in die Geschichte einging. Die starke Pons-Honda schien ihm das Selbstvertrauen zurückzugeben, das ihm lange gefehlt hatte. Leider klebte ihm jedoch auch das Verletzungspech an den Fersen. Im Jahr 2000 brach er sich zunächst die linke und später die rechte Hand. Dennoch fehlte Capirossi bei keinem einzigen WM-Lauf. 2001 wartete Loris vergeblich auf einen Sieg. In der WM-Wertung belegte er am Ende allerdings Rang drei. 2002 musste der Italiener mit zweitrangigem Material zurechtkommen. Während Rossi, Biaggi und andere Spitzenfahrer auf 990er-Viertakter umgesattelt hatten, rückte Honda für Capirossi nur eine Zweitakter heraus. Im Jahr 2003 wechselte er zu Ducati und erhielt erstmals in seiner langen Karriere einen Werksfahrervertrag. Es wurde ein Jahr des totalen Erfolgs. Ducati kam mit einem ganz neuen Motorrad, der Desmosedici, und landete in seinem Debütjahr tolle Erfolge. Capirossi stand nicht nur mehrere Mal auf der Pole-Position und auf dem Podium, er gewann auch ein Rennen (GP von Katalonien) und fuhr in Mugello Geschwindigkeits-Weltrekord. Mit 177 Punkten wurde er Vierter in der WM. Ein sensationeller Höhepunkt in Capirossis Karriere. |